Es ist zu beachten, dass im heißen Klima die Verfallszeit verkürzt sein kann, Medikamente in flüssiger Form schneller eintrocknen, Wirkstoffe verdampfen, Zäpfchen weich werden.

Die Mitnahme steriler Einmalspritzen und Nadeln kann günstig sein, da in entlegenen Krankenhäusern daran oft Mangel herrscht oder Sterilisation ungenügend ist. Als Faustregel sollten zwei Nadeln (Nadeln zur intramuskulären Injektion sind am vielseitigsten verwendbar) pro Spritze mitgenommen werden, da eine Nadel zum Aufziehen des Medikamentes benötigt wird.

Es sollte aber beachtet werden, dass die Zollbehörden vor allem im südostasiatischen Raum mittlerweile über ausgedehnte Erfahrungen mit mitteleuropäischen Drogenabhängigen verfügen. Bei der Durchsuchung des Gepäckes eventuell auftretende Verdächtigungen können äußerst unangenehm werden.

Guter Wille mit Nebenwirkungen

Besonders bei expeditionsähnlichen Reisen werden Medikamente von der Bevölkerung abgelegener Gebiete begeistert empfangen. Hier beginnt eine Gratwanderung des Reisenden zwischen den Wohltaten, die mit dem Austeilen von Verbandszeug, Desinfektionsmitteln und leichten Schmerzmitteln getan werden können und dem Schaden, den das ungezielte Austeilen von Medikamenten mit unbekannter Wirkung verursachen kann.

Vorsicht vor Medikamentenfälschungen

In zunehmendem Maße werden Fälle von Medikamentenfälschungen bekannt. Diese betreffen hauptsächlich die Länder der sogenannten „Dritten Welt".

Hierbei werden bekannte Medikamente einschließlich Verpackung und Beipackzettel kopiert. Der Inhaltsstoff ist im günstigsten Fall unwirksam.

Es sind jedoch auch schon Fälle aufgetreten, bei denen die Benutzer derartiger Medikamente ernsthafte Schäden erlitten haben oder sogar daran gestorben sind.